Einweihung der Skulptur „Paperbomb“ auf dem Hartmannswillerkopf am 3. August 2024

Hartmannswillerkopf, 3. August 2024 – Exakt 110 Jahre nach dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs und zehn Jahre auf  den Tag genau nach dem historischen Festakt in Gegenwart der beiden Staatspräsidenten  Gauck und Hollande an gleicher Stelle, wurde ein weiteres bedeutendes Zeichen der Erinnerung und Versöhnung auf dem Hartmannswillerkopf gesetzt: die Einweihung der Skulptur „Paperbomb“ der deutschen Künstlerin Nessi Nezilla. Finanziert durch private Spenden des Mannheimer Salon Diplomatique, steht die Skulptur nun als Symbol der deutsch-französischen Freundschaft an diesem historisch so bedeutsamen Ort.

Die feierliche Zeremonie zog zahlreiche Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft von beiden Seiten des Rheins an, zu welcher der Vorsitzende des Salon Diplomatique, Helmut Augustin und der französische Honorarkonsul in Mannheim, Folker R. Zöller, sowie Jean Klinkert, Präsident der Gedenkstätte, eingeladen hatten.

Unter den Ehrengästen befanden sich u.a. Mannheims Oberbürgermeister Christian Specht, die Justizministerin des Landes Baden-Württemberg Marion Gentges, der Präfekt des Departements Haut-Rhin, Thierry Queffelec, sowie zahlreiche Abgeordnete, Bürgermeister,  Landräte und Mitglieder des konsularischen Corps.

Neben den französischen Rednern Jean Klinkert, dem Bürgermeister der Gemeinde Wattwiler, Matthieu Ermel sowie dem Präfekten
sprachen von deutscher Seite, Mannheims Oberbürgermeister Specht sowie der Vorsitzende des Salons, Helmut Augustin.

In seiner Ansprache hob  Christian Specht die Bedeutung des Hartmannswillerkopfs als Symbol für die Sinnlosigkeit und das Leid des Krieges hervor und betonte zugleich seine Rolle als Ort der deutsch-französischen Freundschaft und des gemeinsamen Lernens. Er erinnerte daran, dass am 3. August 1914 das Deutsche Reich Frankreich den Krieg erklärte und hier tausende Soldaten ihr Leben verloren. Heute ist der Hartmannswillerkopf nicht nur eine Gedenkstätte, sondern auch ein lebendiger Ort des Austauschs und seit letztem Jahr Teil des UNESCO-Welterbes.

Helmut Augustin betonte die Bedeutung der Skulptur „Paperbomb“ als Symbol für die Fragilität des Friedens. Er schilderte die Entstehungsgeschichte des Projekts, das aus Gesprächen mit dem Honorarkonsul Frankreichs in Mannheim, Folker Zöller, und der Künstlerin Nessi Nezilla hervorging. Die Skulptur soll an historisch bedeutenden Orten in Frankreich und Deutschland installiert werden, um an die Grausamkeiten des Ersten und Zweiten Weltkriegs zu erinnern und den Frieden zu fördern.

Nessi Nezilla, die in ihrer Kunst gesellschaftspolitische Diskurse reflektiert, überträgt mit der „Paperbomb“ die Zerbrechlichkeit des Friedens in unsere Zeit. Inspiriert von der Geschichte der Origami-Kraniche, symbolisiert ihre Skulptur die Dualität von Krieg und Frieden.

Nach den Ansprachen wurden zwei große Gestecke an der Gedenkstätte niedergelegt. Das Programm umfasste zudem Lesungen von Soldatenbriefen durch deutsche und französische Jugendlichen, darunter Schüler des Mannheimer Ludwig-Frank Gymnasiums sowie eine Gedenkminute für die Kämpfer und Opfer des Ersten Weltkriegs. Musikalisch umrahmt wurde die Zeremonie durch die Interpretation des Refrains von „La Marseillaise“ und der „Europahymne“ durch Virginie Schaeffer sowie den „Chant des Deux Rives“.

Zum Abschluss der Veranstaltung wurden Auszeichnungen an die Akteure des täglichen Lebens auf dem Hartmannswillerkopf verliehen. Jean Klinkert und Folker R. Zöller überreichten die beiden Medaillen des Elysée Vertrages sowie ein Ehrendiplom des Souvenir Français gemeinsam.

Ein Empfang mit kaltem Buffet im Empfangsbereich des Historials rundete die feierliche Einweihung der Skulptur „Paperbomb“ ab und bot den Gästen die Möglichkeit zum weiteren Austausch.